Kultursensible Diagnostik

Die Diagnostik psychischer Belastungen und Ressourcen im interkulturellen Kontext verlangt ein kultursensibles Vorgehen. Sachgerechte Übersetzungen der Fragebögen in verschiedene Sprachen und Sensibilität für kulturbedingte Unterschiede bzgl. Krankheitsbilder und Symptomschilderung, kulturell geprägte Leidenskonzepte sowie kulturelle Besonderheiten von Vulnerabilität, Resilienz und in der Beziehung zwischen Betroffenen und Behandelnden sollten dabei Berücksichtigung finden. Die in unserem Portal bereitgestellten Fragebögen bieten eine wichtige Grundlage für eine kultursensible Diagnostik. Diagnostische Urteile im Einzelfall sollten jedoch immer auch durch ein Gespräch unter Berücksichtigung weiterer kultureller und individueller Aspekte abgesichert werden.

In der Arbeit mit Geflüchteten sollten zudem Flucht- und Migrationserfahrungen erfasst werden, da diese einen großen Einfluss auf die psychische Gesundheit haben können. Dazu gehören unter anderem belastende und traumatische Erfahrungen vor, während und nach der Flucht, die soziale sowie asylrechtliche Lage im Aufnahmeland, die ethnische Zugehörigkeit und Zugangsbarrieren zur Gesundheitsversorgung im Aufnahmeland.

In den hier zum Download bereitgestellten kurzen Handreichungen finden Sie kompakte Informationen zur Thematik, die bei der Arbeit im interkulturellen Kontext hilfreich sein können.